Es ist 17 Uhr, Karl und ich treffen, kurz vor dem endgültigen Erfrieren, beim Restaurant Rosengarten auf drei Unbekannte mit grossen schönen Patches auf dem Rücken. Ob das…? Sie sind es! Unsere Gäste, die mit uns die Gründung feiern werden und dann auch ein Wörtchen mitzureden haben, ob wir aufgenommen werden bei den Independence Chapters. Sie begrüssen uns herzlich! Im Warmen treffen wir alle die schon eingetrudelt sind und sich um die Chips versammelt haben. Alle sind gekommen! Alle? Nein, leider ist Rolf André, unser (Head) Road Captain an einer Konferenz in London und Doris, die wir noch nie gesehen haben, hatte einen Unfall und kann deshalb auch nicht teilnehmen. Wir wünschen gute Besserung und zum Glück wirst du, Doris, bis die Töffsaison losgeht, wieder zwäg sein.

Beim Apéro in der kleinen Bar oberhalb des Restaurants stärken wir uns mit Nüssli, Chips und Bier, tauschen Infos aus, lernen uns noch besser kennen, „beschnuppern“ die Gäste, die weit gereist sind: Thomi Conrad, der Präsident des INDI-Rates wohnt in Chur. Christoph Gasser, Secretary, lebt ganz in meiner Nähe in Flaach und Dan Feldmann, Director der Dragons ist aus Heimberg angereist. Richi waltet seines (Schatz-)Amtes und erleichtert unsere Portemonnaies um die Dukatentruhe unseres CCS aufzufüllen. Die Quittungen sind schon vorbereitet, es geht zügig! Ich glaube, wir haben einen tollen Kassier ausgewählt.

Der Hunger treibt uns dann ein Stockwerk tiefer in die eigentliche Gaststube, und das ist wörtlich so gemeint, wo für uns gedeckt ist. Nach einem feinen Salat müssen alle ihre Kugelschreiber zücken und loslegen mit Unterschreiben der Statuten und Gründungsdokumente. Director Ritschi hat die Papiere feinsäuberlich abgeschrieben, kopiert, geheftet. Es klappt alles wie am Schnürchen! Jeder von uns bekommt ein Originaldokument als Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag, den Geburtstag unseres Chapters.

Unser Präsident, sichtlich gerührt, hält eine kurze Rede, dankt allen, die beigetragen haben, dass dieser Abend so und überhaupt stattgefunden hat und wir stossen freudig an auf unsere Gründung.

Dann steht Thomi Conrad auf und setzt zu seiner Rede an. Er holt ein wenig aus, kündigt an, jeder Einzelne/jede Einzelne von uns werde vor der Aufnahme zu den INDIs vom Rat durchleuchtet und auf Herz und Nieren geprüft. Einige erbleichen, andere grübeln, wie viele schwarze Flecken auf ihrer (Harley-)Weste prangen…

Dann eröffnet uns Thomi, dass das alles entscheidende Meeting vorverlegt wurde und er uns deshalb die (für uns total überraschende) Mitteilung überbringen dürfe, dass wir ab sofort als 10. Independence Chapter CCS aufgenommen sind. Jubel bricht aus! Damit haben wir nicht gerechnet und wir freuen uns lautstark grin. Wir prosten uns zu und können es kaum fassen: Wir haben’s geschafft und erst noch in Rekordzeit! Alle trüben Gedanken an die Vergangenheit streifen wir nun ab, wir sind jetzt unabhängig!

Ürsu strahlt, denn er hat sich schon mehr als nur Gedanken zu unserer ersten Party gemacht und er weiht uns in seine Vorbereitungen ein.

Dann gibt es endlich ein warmes Essen. Der junge Küchenchef hat jeden Teller mit Namen dekoriert und erweckt so den Anschein, dass er jeden Gast individuell bekocht. Das Cordonbleu oder das Gorgonbleu (O-Ton: Karl, er wählte die Variante Gorgonzola) ist wunderbar knusprig, heiss, zart, einfach perfekt. Leider essen nicht alle die grosse Portion auf, deshalb bleibt das Wetter noch so unwirtlich, sagt die freundliche Servicefachfrau, die uns mit Hingabe bedient.

Wir fühlen uns wohl, wir sind ein toller Club, oder wie es Kusi und Ürsu nennen würden: „alles geili Sieche“. Es wird noch gefeiert und der Dessert hat dann trotz allem auch noch Platz, schliesslich brauchen wir bald alle möglichen Kalorien, draussen hat es zu schneien begonnen 🙁

Schliesslich machen sich alle auf den Weg, wir verabschieden uns vom netten Wirt mit seinem tollen Personal und von unsern INDI-Gästen. Nächstes Mal sehen wir uns auf dem Hobel und nicht in Winterklamotten; wer weiss, vielleicht dann schon mit dem grossen neuen Patch.