Bei erstaunlich schönem Wetter trafen sich 21 Harleyfahrer am Samstag in Sins, um gemeinsam zur Pfingsttour zu starten. Die erste Etappe quer durch den Aargau führte uns nach Bottenwil, wo nochmals 7 Begeisterte im Restaurant Post warteten. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter via Oftringen nach Waldenburg ins Basellandgebiet. Über Hügel mit vielen Kurven, gelangte der Konvoi in den Kanton Solothurn und schliesslich nach Liesberg zum Restaurant Rütli, wo wir das Mittagessen einnahmen.

Am Nachmittag ging es weiter, erstmals in den Jura. Der französischen Grenze entlang im Wechsel mit der Schweizer Grenze bis kurz vor Delémont über Stock und Stein bis zum Doubs in Saint-Ursanne, wo ein leckeres Dessert auf uns wartete, ging es weiter nach Saignelégier ins Hotel Cristal.
Nachdem alle Harleys in den beiden Garagen parkiert waren, schleppten sich die Ersten bereits an die Bar, um bei Bier und Nüssen den Abend einzuläuten. Im Wechsel mit denen die in der Zwischenzeit die Zimmer bezogen hatten, ging es munter an der Bar weiter, bis dann um 19:30 Uhr zum Nachtessen aufgerufen wurde.
Wir wurden kulinarisch “à la jurassienne” verwöhnt und dazu wurden neben verschiedenen Bieren aus der Gegend auch Wein und Unmengen Magenbitter und Vieille Prune vernichtet.

Leider war das Erwachen bei einigen im Kopf und Magen etwas trüb. Das Wetter spielte wie so oft nicht mehr mit. Doch Dank den beharrlichen Überredungskünsten von Bolli, Andreas und Kusi, machten sich dann doch 15 Wasserratten auf ihren Motorrädern zu einer Regenkombi gespickten Tour auf.
Doch schon nach wenigen Kilometern im Nass, liessen die Tropfen nach und bereits ab Saint-Ursanne, dem schönen Doubs entlang, nieselte es kaum noch. Die Strecke entlang dem Fluss mit vielen weiten, schönen, langgezogenen Kurven, führte uns nach Vaufrey, wo wir die steile, etwas schlecht asphaltierte Strasse hinauf zu den Grotten von Réclère kraxelten, die auf schweizer Boden liegt.
In einer 60 Minütigen Führung wurde uns eine wunderbare unterirdische Welt gezeigt und viele Informationen über das Wachstum und Alter in der Höhle erzählt und das sogar in schweizerdeutsch.

Anschliessend empfing uns draussen sogar die Sonne und wir fuhren auf der kurzen Strecke in der Schweiz wieder zurück auf französischen Boden, weiter nach Saint-Hippolyte zum Restaurant Les Terrasses. Die Wärme der Sonne liess es sogar zu, dass wir auf der Terrasse frittierten Karpfen oder Schinken mit selbergemachten Pommes geniessen konnten. Viel zu viel, wie sich bald herausstellte. 

Auf einer etwas abgeänderten, verkürzten, aber trotzdem wunderschönen Schlussstrecke schlängelten wir uns wieder dem Doubs entlang, wo wir in Goumois die Brücke überquerten und wieder zurück in die Schweiz fanden. Von da an ging es nur noch bergauf. Wieder im Hotel angekommen wurde gleich wieder die Bar gestürmt und mit verschiedenen Bieren und dosenweise Nüssen wurde die Bar belagert. Die Daheimgebliebenen, die Wellness im Hotel und gutes Essen in einem Restaurant in Saignelégier genossen, gesellten sich nach und nach in die Bar, und es musste etwas zusammengerückt werden.
Wieder verwöhnte uns die Küche kulinarisch auf jurassische Art. Jedoch diesmal wurde nicht so viel gebechert wie am Abend zuvor, war es doch das Ziel, dass alle am Pfingstmontag morgens um 09:45Uhr startklar sind.

Pünktlich ging es am Morgen los mit dem Ziel in Gampelen. Es war saukalt und die beiden Pässe mit gegen 1200 m.ü.M. hatten es in sich. Jedoch wurden wir danach mit dem prächtigen Panorama der Bielersee-Region belohnt.
Bei der Tankstelle in Gampelen verabschiedeten sich Beat und Lotti von uns und wir fuhren weiter durch das Fribourgerland in den Kanton Bern. Viele Kurven, dreckige Strassen und sogar wieder Regentropfen haben uns empfangen, als wir nach Uetendorf tuckerten. Bei einem guten Essen wärmten sich alle wieder auf und anschliessend verabschiedeten wir uns voneinander und in kleineren Gruppen machten sich alle auf den Heimweg in verschiedene Himmelsrichtungen. Nicht alle kamen trocken an.

Die 3 Tage waren ein Abenteuer. Einerseits ein Konvoi mit so vielen Motorrädern, andereseits fragten wir uns, ob kulinarisch alles immer gelingen würde.
Aber alles klappte so wie es geplant war, manches dauerte halt einfach bei so vielen Leuten etwas länger.