In Grindelwald startete unser Schlittelplausch. Die gelben “Grindelwald Busse” brachten uns auf die oft sonnige Bussalp Terrasse mit einmaliger Panoramasicht auf 1800m. An diesem Tag liess sich jedoch die Sonne kein einziges Mal blicken. Im Gegenteil: es schneite dicke Flocken. So kamen wir in den Genuss von winterlichen Verhältnissen, wie kaum zuvor in diesem Winter.

Nachdem die Rodel gemietet waren, ging es zum ersten Mal im gemütlichen Tempo, auf der einwandfreien Schlittelpiste, 4.5 km bis zum Weidli hinunter. Ausser dem Presi und seiner Frau (Presis Frau weiss schon warum…) bevorzugten fast alle, sich pärchenweise auf die Schlitten zu setzen. Der Neuschnee bremste die Rodel ein wenig, aber das war gar nicht schlecht: so konnten sich alle an die Rodel gewöhnen und eine geeignete Sitzposition finden, was gar nicht so einfach war. So kamen die einen oder anderen Frauen hängend zwischen den Kufen im Ziel an. Das Gekreische war aus einiger Entfernung gut zu hören. Es war unmöglich nicht zu wissen, in welcher Kurve die Einzelnen unserer Gruppe gerade steckten.

Kaum im Weidli angekommen, ging es gleich wieder mit dem Bus den Berg hoch, und kurz darauf rodelten wir wieder talwärts. Dieses Mal schon viel mutiger und mit bedeutend mehr Tempo. In der Zwischenzeit war der Neuschnee nämlich schon plattgefahren, und die Piste war viel schneller geworden.

Mit stuntreifem Drängeln und viel Lärm erreichten wir erneut die Bushaltestelle und Weidli Bar, wo es Zeit wurde uns aufzuwärmen. Alle Gesichter glühten schön rosa vom kalten Gegenwind und vom vielen Lachen.

Nach einer längeren Pause und mit ein paar “Zwetschgen Teelis” intus, fuhren wir wieder hoch zur Bussalp und rodelten in rasantem Tempo zum dritten und letzten Mal die ganzen 8 km nach Grindelwald hinunter.

Presis Frau weiss schon warum sie nicht Sozius fährt bei ihrem Mann. Dieser kam nämlich von der Piste ab und raste einen dicken Pfosten um. Der Presi überlebte es zum Glück, der Pfosten und der Rodel aber nicht. Mit dem kaputten Rodel liess sich noch knapp bis ins Tal fahren; er eignet sich aber jetzt nur noch als Brennholz! Es muss natürlich gesagt werden, dass es so kommen musste, nachdem er im Laufe des Tages fast eine Frau und später auch noch einen Hund „kaibe knapp“ ausgewichen ist. Die Frau schimpfte ganz schön! Und der Hundehalter wohl auch. Wir sind alle dankbar, dass der Presi wesentlich besser Töff fährt als Rodel!

Nass und müde ging es nach Wilderswil in die Hotels zum Einchecken und Duschen. Später trafen wir uns alle beim Presi und seiner Frau zuhause zum “e chli sii” und um den Tischgrill zu befeuern.

Muskelkater war für den nächsten Tag fast garantiert und beim einen oder anderen sicher auch Heiserkeit.
Aber es hat Spass gemacht. Danke an alle!

Autor: Jeanine