„Was soll ich heute anziehen“, fragte sich an diesem bedeckten und regenträchtigen Samstagmorgen manche betrübte Seele…vielleicht etwas Sommerliches kombiniert mit rutschiger Regenflatterhaut oder was Schwitziges aber wassserdicht? Oder zeige ich dem Wetter den Stinkefinger und fahre mit mit meiner Lieblingslederjacke, die stellenweise schon fast an meiner Haut festgewachsen ist?Aber wir sind ja eine Töfftruppe und für uns gibt es ja bekanntlicherweise nicht schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Haha. Wenn ich an die Pfingsttour denke, überlasse ich das definitive Urteil über diesen Satz gerne der Leserschaft. An diesem Morgen waren munter unterwegs: Claudia, Gaby, Jeanine, Kusi, Kurt, Mario, Ritschi, Sandro, Simone und Matteo. Zur Schlussauswertung kam sogar noch Richi (bedauerlicherweise Arm in der Schlinge) mit Frau Emma.Als disziplinierte Gruppe wie wir es sind, trafen wir uns schon vor dem offiziellen Treffpunkt in einer geöffneten Beiz. So konnte der Konvoi (fast…) geschlossen beim Adler in Kägiswil vorfahren. Auf Antrag wurde der Kurstitel einstimmig auf „Kurventraining bei Regen am Glaubenberg“ angepasst. Damit erübrigte sich für den Rest des Tages die Frage „Regenschutz ja oder nein?“. Wärmende Getränke und eine kurze Einführung in die Basics machten uns bereits bekannt mit der Philosophie der beiden echt sympathischen Kursleiter Ernst und Roli von „training-reisen.ch“. Dann ging’s nach der Gefechtsentleerung (WC!) direkt in die Praxis den Glaubenberg hoch durch zahlreiche Windungen und über ebenso viele Kanaldeckel und Kuhroste alles Schweizergusstahl und optimal befeuchtet. Frühkindliche Fahrschultraumas wurden wach, Flashbacks mit Bremsen beantwortet, aber der Konvoi hielt wacker Kurs: “Ride united” sagte sich jede und jeder mit zittriger oder fester Stimme! Aber unter dem Helm bleibt ja alles unter uns. Höchstens sind Flüche oder Juchzer draussen zu hören, was auch Gott gefällt.Alle wurden gefilmt und in der anschliessenden Auswertung hatte so mancher oder manche ein Aha- Erlebnis, soweit nicht ein verirrter Regentropfen oder das Kabel voller Gnade die Sicht der Kameralinse lahmlegte. Fazit: Was sich obergeil anfühlt, muss nicht unbedingt so aussehen. Höhö. Innerorts gilt 50! Gulis sind bei Regen durchaus nass aber halb so schlimm (Frage der Schräglage). Sie dürfen überfahren werden (also bitte keine Gagaausweichmanöver) und kurze Ausrutscher gehören halt zum Fahren. Immer entspannt bleiben, meine Damen und Herren. Bitte ein Lächeln auf dem Gesicht! Kurven gut ausfahren (Einblick nehmen!), Ellbogen entspannt heben, Rücken beim Angasen nach vorne (übrigens auch beim Fur…), Kurven gut vorbereiten und vieles mehr. Die Letzten werden die Ersten sein… Dann ging es los in zwei Gruppen (Küde als Hahn im Korb mit den Damen beaufsichtigt von Ernst und der männliche Rest mit Roli) und es wurde geübt, was das Zeug hält, beobachtet vom strengen Blick der Kumpels und der Fahrlehrer. Dann Z’mittag im Langis Glaubenberg mit Dessert von Geburtstagskind Ernst gesponsert! Meine Frage nach einem Liegestuhl blieb unbeantwortet. Müde waren einige, nur schon weil am Vorabend Stamm war, hm. Am Nachmittag weiteres Training in 2 Gruppen zur Verfeinerung der Technik und Internalisierung der Abläufe. Hier ein paar Stichworte: – Wann bremse ich, wann schalte ich, äh in welchem Gang bin ich jetzt? (Kurze Standortbestimmung punkto aktuell eingelegtem Gang hat noch nie geschadet…)– Gas stehen lassen in der Kurve (nicht den Töff), wann gase ich wieder an, wie sieht’s mit der Blicktechnik aus? (nicht hypnotisieren lassen vom Holzpflock am Fahrbahnrand oder dem nassem Tolledeckel , geschweige denn von Kühen…ups, sondern dorthin schauen, wohin die Reise gehen soll! Ja manchmal ein frommer Wunsch – hihi.– Spurführung: keine übertriebene Angst vor dem Gegenverkehr! Kurven weit ausfahren = es braucht weniger Schräglage und schont die Trittbretter! – Einbblick nehmen!. Wenn es kratzt, sagt dir die Maschine. „isch guet so, es längt, Gaby…“…Zum Üben einer sauberen Spurführung war das etappenweise Nachfahren hinter dem Fahrlehrer gedacht. Super! Hätte mir zeitweise auch so ein Velo von BMW gewünscht (mit Sound von einem Taschenrechner zumindest auf dem Video).Mario’s Maschine war eine echte Wucht punkto Wasserstrahl… Wir haben eine Menge mitgenommen an diesem Tag – Das ergab die finale Auswertung beim vom Haus gesponserten Kaffee! Danke nochmals! Müde aber sehr zufrieden löste sich die Gruppe dann in die verschiedenen Himmelsrichtungen auf.Danke Safety Kusi für die Organisation dieses Kurses und allen, die hier mitmachten! Ernst und Roli ein Riesenkompliment für die grosse Sachkenntnis und die angenehme Art sie rüber zu bringen. PS @ Küde: Beim Training wurde nur ein “Duster” gesichtet. Autor: Padre Beitrags-Navigation 25. Mai 2016 Magic Bike Rüdesheim 11. Juni 2016 Allgäu Tour