“Hi Adi, sorry, wött nöt stresse! …hätisch vieleicht Luscht öppis chlieses z’plane? Grüessli, Dany”

So hat sie angefangen, die Planung der kleinen Ausfahrt vor dem Juni-Stamm. Auftrag erhalten, angenommen und in letzter Minute bestätigt: Treffpunkt 13:30 Uhr an der Tanke in Sihlbrugg, riesige Freude bei Wiedersehen einiger “südafrikanischen” Confederates, kurzes Briefing und pünktliches Abfahren um 14:00 Uhr (der Präsi war dabei, also konnte sich der RC-Anwärter keine Schlappe leisten).

Padre und Benschi waren die ersten in Sihlbrugg. Dann kam Adi, gefolgt von Corinne und Mark, Sandro, Lucija und Beni, Daniela und Dany und, last but not least, the Boss: Ritschi.

Geplant war eine 3-stündige Fahrt mit Start im Kanton Zug und weiter über Zürich, Aargau, Basel-Landschaft, Solothurn und wieder zurück in den Aargau bis zum Restaurant Frohsinn in Seon. Insgesamt 130 km aufgeteilt in 2 Fahrten à 1.5 Stunden mit 1 Stunde Pause dazwischen im Chevy’s Road Stop in Remigen.

Samstagnachmittag, wunderschönes Wetter mit Sonne und 28°C. Widererwartet verlief die ganze Tour sehr flüssig, ohne grossem Verkehrsaufkommen und Ampeln mit grosszügig langen Grünphasen.

Am Türlensee – und am kleinen Stau vor dessen Einfahrt – vorbei, sind wir über Islisberg in Richtung Bremgarten gefahren. Dazwischen zwei ampelgesteuerten Baustellen, die uns etwas aufgehalten haben, bevor es bergauf und kurvig nach Oberwil-Lieli ging. Bei Gnadenthal über die Reuss, bei Möriken-Wildegg über die Aare und schon waren wir – notabene: pünktlich – am grossen Kiesparkplatz bei Chevy’s Road Stop in Remigen angekommen. Die Tischreservation war auf einem Rückspiegel geschrieben, der auf 3 zusammengestellten Tischen unter 2 grossen Sonnenschirmen lag. Heiss war es. Sogar der Wind, der zum Glück grosszügig geblasen hat, war warm. Das in American Style geführte Lokal passte perfekt zu uns und sogar das alkoholfreie Bier war hopfig erfrischend, sowie auch die vielen Mineral mit Zitronenschnitze. “E chli tüür”, aber sicher lohnenswert die BBB-Küche dort mal auszuprobieren (BBB = BBQ, Burger & Beer).

Wie ein Schweizer Uhrwerk bewegt sich das CCS. “In 15 Minuten fahren wir weiter.” Das genügte um die Meute in Bewegung zu setzen: schnell noch Pipi machen, zahlen, alles wieder anziehen, Navis und Handys montieren und voilà (Quizfrage: wer war als erster abfahrbereit? Tipp: seine Frau kommt aus ZA).

Die schönen Nebenstrassen im Aargau führten uns in Fricktal. Durch Wittnau auf die Rothenfluh und von dort über Wald- und Wiesenstrassen in solothurnisches Grenzgebiet, aus dem wir über vielen schönen Kurven auf neu geteerten Strassenbelag die Salhöhe, den wortwörtlichen Höhepunkt unserer Ausfahrt (Pass auf 787m), erreichten. “Schnell anhalten, um ein Gruppenfoto mit der aargauischen Hügellandschaft im Hintergrund zu machen? Nein, der Präsi ist dabei… Zeitplan einhalten!” (Gedanken eines RC-Anwärters)

Aarau haben wir über Schönenwerd umfahren und sind über Kölliken und Oberentfelden, erstaunlicherweise ohne grossen Verkehr, nach Gränichen gelangt. Von dort aus war es ein Klacks, durch den Wald über den Schürberg (Hausberg von Seon) und am “Schützenhüsli vorbii”, den Dorfkern von Seon zu erreichen und – man staune: pünktlich – am Ziel anzukommen.

Dort warteten bereits weitere “südafrikanische” Members, Ewi und Kusi. Wieder eine enorme Freude, die beiden nach so langer Zeit wieder zu umarmen. Auch am Warten waren drei Interessenten: Silvia, André und Rony, die auf einen Beitritt in unserem Chapter scharf sind (kein Wunder, wir sind ja auch alles “geili Siacha”).

Es dauerte nicht lange, dann gesellte sich Karina (Karinchen, mein Bienchen) zu uns, sowie auch Hanny und Ürsu, dessen Gedecke ich erstmals wegnehmen und dann wieder hinbringen liess (ich dachte, wir wären alle da).

Ein langer Tisch, mit so vielen Members, Anwärter und Interessenten wie schon lange nicht mehr. In jedem Gesicht ein Lächeln und die offensichtliche Freude, sich einander wieder persönlich gegenüber zu stehen bzw. zu sitzen. So muss es sein: den Restaurants Mühe zu schaffen, Platz für unsere Stamms zu finden.

An meiner Ecke waren die Gespräche geprägt von Wohnmobilen (ich war zwischen Sandro und Ürsu) sowie psychoanalytische Anamnesen von demenzgeplagten Menschen (dank Hanny und Karina). Da hat sonstiger Töff-, Benzin- und Motorradbezogenen Smalltalk fast kein Platz gefunden. Aber Spass bei Seite: das macht unser Chapter aus. Wir leben nicht nur auf zwei Rädern, sondern auch auf zwei Beinen. Unser Zusammenhalt hat seinen Ursprung auf der Strasse und seinen Abschluss in der Zeit unmittelbar danach.

Es hat mir grosse Freude bereitet, diese kleine Ausfahrt über Panoramastrassen, kurvige Nebenstrassen, ausgedehnte Geraden, etwas Dorfverkehr, Baustellen, Wald-und-Wiese Wege und eine Passhöhe zu organisieren und als RC-Anwärter zu führen.

Ride united! Ein passender Slogan wäre kaum denkbar!

Author: Adi

Fotos: Lucija