Sage und schreibe – seit 2 Jahren stand diese wunderbare Tour bei Beni bereits auf dem Programm – und musste leider immer wieder verschoben bzw. abgesagt werden. Aus heutiger Sicht, sage ich zum Glück … – denn ansonsten hätte ich nicht daran teilhaben und mit euch das Erlebte nicht teilen können. Obwohl die Wettervorhersagen nicht sehr vielversprechend waren, entschied sich Beni die Tour trotzdem durchzuführen – sehr mutig. Rückblickend jedoch die richtige Entscheidung. So versammelten wir uns bei der Avia Tankstelle in Altdorf, füllten die Tanks und stillten mit einem Kaffee und Gipfeli unsere Morgengelüste. Etwas später als üblich – dennoch pünktlich erschienen dann auch Dany und Daniela. Einen ungünstigen Zwischenfall im Keller sorgte dafür, dass sich die geplante Abfahrt etwas hinauszögerte (sie berichten euch bestimmt gerne persönlich darüber). Pünktlich um 8:15 Uhr starteten 9 Members und 1 Anwärterin (myself – und wenn auch nicht angemeldet – sorry dafür) die Motoren der insgesamt 6 Harrys. Vor uns lag gleich zum Beginn der Tour der Klausenpass, welcher befahren werden möchte. Dazu sage ich nur „der frühe Vogel fängt den Wurm“. Leere Strasse, die aufgehende Morgensonne im Gesicht, ein paar vereinzelte Nebelschwanden und Lichtverhältnisse einfach nur geil und absolut unbeschreiblich. Diejenigen, die dabei waren, wissen wovon ich hier berichte. Die Passhöhe wurde ohne Halt bezwungen, die Urner Seite verlassen und so ging es gleich bergabwärts in Richtung Glarnerland. Und so schlängelten wir uns talwärts und wurden Zeugen eines Alpaufzugs bei welchem der Älpler sein Vieh etwas höher auf die Alp verschieben lies – Swissness pur. Die Lichtverhältnisse und die Nebelschwaden wurden noch viel imposanter …. (dies nur so nebenbei erwähnt und ohne obszön zu werden) Zwei, drei Kurven später bemerkte der Chauffeur des voranfahrenden Linienbusses, dass wir ihm auf den Versen folgen… und so lässt er uns freundlicherweise durchpassieren – alle bedankten sich mit einem Zeichen des Handhebens. Kurz nach dem Urnerboden haben wir einen weiteren Linienbus aufgeholt – wohl gemerkt, dass die einen 1/2 Stunden Taktfahren ;-). Die unter euch, die jetzt denken, dass unsere Fussrasten Funken sprühten irren sich, denn Beni gab ein schönes, zügiges aber dennoch ein entspanntes Tempo vor, sodass man viele schöne Impressionen einfangen konnte. 9.45 Uhr hatten wir Glarus City erreicht und freuten uns auf unsere Kaffees, Schalen, Lattes, Cafe Creme … aber vor allem auf die frischen Gipfeli, welche Beni und Lucia für uns vorbestellt hatten. Eine aufgestellte und quirlige Dame servierte unsere Bestellungen. Stelle die fünf „Schalen“ auf den Tisch. „Nein ich habe einen Kaffee Creme bestellt …“, meinte Beni. „Das ist doch Hans wie Heiry“ erwiderte sie darauf hin. „Brauchen Sie ein „Rähmli“ zum Kaffee?“ fragte Ihre Stimme gleich nach. Freundlicherweise gab Lucia auch gleich die Antwort dazu ab. Worauf die Quirlige meinte, dass sie nicht gefragt wurde. Ups, ziemlich forsch das heutige Servicepersonal. Auch die vorbestellten Gipfeli stellten uns nicht wie erhofft zufrieden. „Sind die etwa von gestern?“ fragten sich so einige am zusammengestellten Tisch. Die einstimmige Reklamation beim Kellner erfolgt dann sogleich. Er klärte uns auf, dass die Gipfeli leider zu lange im Ofen verweilten und die Küche es „probiert“ beim 2. Versuch es besser hinzukriegen. Später verabschiedete sie die „Quirlige“ bei uns persönlich. Dabei stellte sich heraus, dass auch sie ein Gast war und dem Personal ausgeholfen hatte. Lachend und amüsiert verköstigten wir unsere ofenfrischen Gipfeli. Zu dieser unterhaltende Kaffeepause luden uns Jeannine und Ritsch ein, welche auf den Tag genau ihren 12. Hochzeitstag feierten. „Weiterhin alles Gute für euch beide“ an dieser Stelle nochmals du ein grosses Dankeschön für eure grosszügige Bewirtung. Hocherfreut machten wir uns auf den weiteren Weg, welcher uns über den Kerenzerberg nach Sargans führte. Dabei zeigte sich der blau gefärbte Walensse, das Massiv der imposanten Churfisten, Weinberge des Saganserlandes und nicht zuletzt das Schloss von Sargans. Staunend führte uns die Reise weiter nach Bad Ragaz. Von da aus führte uns Beni hinauf ins Taminatal, über die Taminabrücke (welche übrigens im 2017 in Betrieb genommen wurde und mit einer Spannweite von 260 Metern die grösste Bogenbrücke der Schweiz ist), weiter nach Valens, Tamina und hoch zum Gigerwald. Dort überquerten wir „on Point“ um 12:00 Uhr die Staumauer des Gigerwaldsees, sodass wir gleich ohne Stopp die Durchfahrt ins Calfeisental nach St. Martin in Angriff nehmen konnten. Diese Durchfahrt findet im Einbahnverkehr zu festgelegten Zeiten statt. Kurze aber prächtige acht Minuten später sind wir hinten im Tal angekommen und es zeigte sich ein Bild der Verwüstung. Schon wieder hat es St. Martin mit einem Felssturz erwischt. So hub der Bagger den Zugangsweg zum Weiler, das Bachbett und gar der im Matsch liegende Alfa frei. Voller Betroffenheit setzten wir uns an den langen Holztisch im freien und bestellten unser Mittagessen. Aufgrund des Ereignisses, welches nur wenige Stunden vorher ereignete, steht nicht die ganze Karte zur Auswahl. Die Entscheidung viel uns denn noch leicht. So bestellten wir 7x Carre-Schnitzeli auf Wiederart mit Kartoffelsaat, 2x lauwarme Gerstensuppe du 1x heisse Rüebli-Ingwersuppe. Vier alkoholfreie „Möhl“ aus der gleichnamigen Mosterei öffneten sich dazu im Kanon. Fazit: Dies muss noch geübt werden, bevor es zum grossen Auftritt kommen kann. Am Tisch wurde es still, denn alles mundete vorzüglich. Zum Dessert offerierte uns Marlies (so hiess die Serviertochter) die beiden letzten „Schlurzifladen“ und teilte uns diese redlich verteilt auf 10 Tellern auf. Wir alle waren glücklich.. bis zum Begleichen der Rechnung. Marlies rechnete bei jeden einzelnen ab und alle hatten ihre Verköstigungen beglichen – Beni und Lucia gar noch viel mehr als nötig, denn die beiden haben die Kaffeerunde übernommen (Vielen Dank auch euch beiden nochmals an dieser Stelle) – und trotzdem blieb Marlies noch auf 2x Schnitzeli und 7 Kaffes sitzen. Da muss sich wohl das Internet oder die Stromleitung einen Streich erlaubt haben und die Konsumationen nicht vollständig abgebucht haben. Mittlerweile zogen schon die ersten dunklen und nicht vielversprechenden Wolken im Tal auf – alle möglichen Radar-Apps der Bikertruppe wurden studiert und so plante Beni kurzfristig seine Tour weiter. Um 13:30 Uhr starteten die Motoren und das Lichtsignal gab uns den Weg frei, so dass wir das Tal im Einbahnverkehr wieder in Richtung Landquart verlassen können. Unten angekommen leitete Beni uns kurzfristig auf die Autobahn in Richtung Domat/Ems. Doch unser Tross teilte sich schon bald in zwei Gruppen und kamen auf dem Pannenstreifen zu stehen. Leider mussten wir feststellen dass das Bike von Sandro den Weg nicht mehr mit uns weiterführen möchte und lieber die Richtung zum Bündnerbike in Angriff nehmen und sich in mechanische Hände begeben möchte. Schlussfolgerung an dieser Stelle: geniale Dienstleistung seitens Bündnerbike und zwei neue Radlager. So zog der gesammelte Tross mit einem Fahrzeug weniger in Richtung Flims, Laax, Ilanz weiter durch das Suselva. Die Wolken verdichteten sich und es schien unmöglich, den Weg ohne Regenkobmi zu bestreiten. So entschieden wir uns um 15.15 Uhr kurz vor Trin zu einem Halt um uns das unbeliebte Plastik überzuziehen. Kaum wurde der Komi montiert und die Fahrt fortgesetzt, setzte dann auch der erwartete Regen ein. In Disentis folgen wir dem Wegweiser in Richtung Oberalppass und schon bald begegnete uns eine Nebelwand, die uns die Rücklichter des voranfahrenden Bikes nahm – eine ziemlich ungemütliche Situation, welche uns zwang automatisch die Geschwindigkeit drastisch zu reduzieren und den Wetterverhältnissen anzupassen. Schier schleichend fuhren wir in Richtung Andermatt. Um 16.30 Uhr sind wir dann alle durchfeuchtet jedoch wohlauf in Andermatt im „Bergidyll“ gestrandet und wärmten uns mit einem Kaffee oder Tee auf. Da wir uns bei einem Italiener aufhielten, gönnten sich einige zum gelungen Tagesabschluss noch ein Tiramisu oder ein Panna cotta. Auch hier gibt es eine Schlussfolge zu berichten: Die Rechnung viel sehr hoch aus … so hoch, als hätten wir alle gegegssen ;-). In Andermatt verabschiedetet wir uns dann auch von Jeannine und Ritschi die nach dem befahren der Schöllenenschlucht auf der Autobahn verweilten umso ihren Weg ins BOE in Angriff zu nehmen. Die verblieben 6 Members und die eine Anwärterin (myself) trafen sich in Flüelen zum Tankstopp, Zigipause und „Bye Bye“ sagen. Zum Schluss möchte ich allen beteiligen meinen Dank für diesen gelungenen Rideout aussprechen und bin froh, dass auch Sandro seinen Heimweg gefunden hat – wenn auch einen anderen – und wieder gut zu Hause angekommen ist. Und ja, wir waren blos einen Tag gemeinsam unterwegs – auch wenn die Länge dieses Berichtes drauf schliessen könnte als hätten wir ein ganzes „Weekend“ zusammen verbracht. Lasst mich also nie einen kompletten Wochenend-Bericht schreiben … – denn es könnte ein Buch daraus werden. P.S. @Daniela und Dany: in vier Monaten ist Weihnachten schon vorbei Text: Anwärterin Verena Beitrags-Navigation 19. August 2023 Danys Pässetour 02. September 2023 Tour de Romandie