Am Samstag, 28. Juni 2025, vibrierte die Luft in Sihlbrugg schon früh am Morgen. Sechs Members und ein mutiger Gast vom CCS mit insgesamt fünf donnernden Harleys trafen sich pünktlich um 08:15 Uhr bei der Coop-Tankstelle – bereit für das, was man rückblickend nur als epische Tour bezeichnen kann. Aufgrund meiner kleinen Verspätung – denn meine «Paula» machte etwas Probleme – setzte sich der Siebner-Tross um 08:35 Uhr in Bewegung. Der Auftakt war vielversprechend: Hirzel, Schönenberg, Schindellegi – die Motoren brummten, der Asphalt glühte, und der Fahrtwind mischte sich mit breitem Grinsen unter den Helmen. Ab auf die A3, kurz durchatmen bis Neuhaus, dann ging’s direkt weiter über den kurvigen Rickenpass, Wattwil, Nesslau, Wildhaus – ein Highlight jagte das nächste. Um Punkt 10:00 Uhr – einmal mehr begleitet mit dem Kirchengeläut – rollte der Tross beim Hotel Restaurant Hirschen ein, wo die erste Koffeinzufuhr auf uns wartete. Ich entschuldigte mich bei der Gruppe für meine Verspätung mit einem Long Lap Penalty, in dem ich die Zeche für die Bewirtung übernahm. Es macht den Anschein, dass diese Penaltys bei uns zur Gewohnheit werden. Noch war alles ruhig. Noch. Nach dem zackigen Kaffee weiter über Grabs nach Buchs – und dann: «Stau!». Aufgrund einer Baustelle auf der Autobahn gab es einen grossen Rückstau in der umliegenden Region. Doch RC Dany wäre nicht Dany, wenn er nicht sofort handeln würde. So war seine Absicht, dass Gebiet weiträumig zu umfahren. Grenzübertritt ins Ländle. Doch entpuppte sich die geplante Umfahrung in einen kläglichen Versuch, denn auch das Fürstentum Liechtenstein hatte andere Pläne mit uns. Eine Stunde Stillstand, die den Puls nur deshalb oben hielt, weil die Sonne brannte und der Zeitplan flatterte wie ein Fähnchen im Fahrtwind. Doch echte Biker lassen sich nicht aufhalten. In Balzers vorbei über St. Luzisteig, dem legendären Heididorf, nach Maienfeld und rauf auf die Autobahn bis Chur. Kurze Verschnaufpause? Denkste. Weiterfahrt in Richtung Churwalden. Doch kaum angekommen verabschiedete sich der frischvermählte unter uns, da es aufgrund des Staus geschuldeten Verzögerung zu einem zeitlichen Engpass gekommen wäre wieder von uns, und machte sich gleich zurück auf den Heimweg. Schön, dass du uns wieder mal begleitet hattest. Auf und wartete jedoch bereits die nächste Herausforderung: Pradaschier! Die grosse Entscheidung bei der Kasse; «Soll das Ticket mit oder ohne Zipline, Rodel oder Rückfahrt mit Gondel gelöst werden»?? Oben auf der Bergstation angekommen, schlug das kulinarische Herz höher. Riesenschnitzel, Burger, Chicken Nuggets, Frühlingsrollen auf Salat gebettet – man gönnt sich ja sonst nichts. Doch wer denkt, danach wäre Siesta angesagt, kennt uns schlecht. Denn jetzt kam der Moment, auf den alle gewartet hatten: Die Zipline. 1739 Meter purer Wahnsinn. Helm auf, Gurt geschnallt, Hände feucht. Ein letzter Blick über das Tal – und dann schoss man mit über 100 km/h den Hang hinunter. Zwei Minuten Adrenalin, die sich wie ein Ritt auf einer Kanonenkugel anfühlten. Während Lucija mit dem Sessellift ins Tal schaukelte und Daniela den Rodel auf Schienen wählte, bewiesen unsere Wagemutigen Nerven aus Stahl und liessen sich schliesslich ans Scheil der «Seilrutsche» hängen um ein paar übermütige Purzelbäume zuschlagen. Unten angekommen war klar: Diese Geschichte wird noch oft erzählt werden – und jedes Mal ein bisschen schneller, höher, weiter. Der Rückweg? Für die meisten direkt auf der Autobahn – entspannt, aber erfüllt. Nur die zwei „Double D’s“ (ihr wisst, wer gemeint ist) entschieden sich, den Tag stilvoll über den Oberalppass ausrollen zu lassen. Respekt! Fazit? Die Ausschreibung hat nicht übertrieben. Es war laut, schnell, herzlich, lecker – und einfach ein Tag, den man so schnell nicht vergisst. Danke an die Organisatoren für dieses Meisterwerk auf zwei Rädern. Und an alle, die dabei waren: Ihr wart die Show. Beitrags-Navigation 19. Juni 2025 Bem Ueli verbii Tour