Am Pfingstsonntag sind wir schon früh auf den Beinen. Entweder wird ausgiebig im Hotel Halm gespiesen oder easy im Café daneben, wo sich eine Schlange fürs tägliche Brot bildet.

Dann werden die Bikes vollzählig im Parkhaus gefunden und bepackt. Rolf organisiert die Bezahlung. Mit leichter Wehmut verabschieden wir einen Teil der Truppe und mit den ersten Schweisstropfen verlassen wir die Konzilsstadt und cruisen im elastischen Konvoi in Richtung Thurgau, wo auf Schloss Wartensee ein gigantischer Ausblick in die EUregion Bodensee auf uns wartet und ein freundlicher Tischnachbar das Panorama erklärt. Jetzt geht es hinauf in die voralpinen Hügel des Appenzellerlandes. Glockengeläut, saftige Wiesen und der Blick auf den Säntis erfreuen das Herz. Sankt Anton mit vollen Restaurants streifen wir fröhlich knatternd und gelangen über den Ruppen hinunter ins sanktgallische Altstätten, das uns in Richtung Stoss entlässt.

Achtung Radar! Über Leimensteig erreichen wir schliesslich das Restaurant Krone in Urnäsch, wo ausgiebig getafelt wird. Dann geht es in Richtung Schwägalp. Die tollen Kurven lassen uns die Müdigkeit vergessen. Der sich festigende Konvoi erfreut zunehmend das Herz des Security Officers.

Wir sind nicht alleine unterwegs, sportliche Vierzylinder strapazieren manchmal Nerven und Bremsscheiben und laden ein zu fahrerischer Präzision. Über Kälte beklagt sich auch heute niemand. Zwinglis Geburtsort ist erreicht und wir schwingen uns talwärts ins warme Rheintal. Über St Luzisteig erreichen wir die Bündner Herrschaft. Der Weg hier wird etwas zur Geduldsprobe, aber wir meistern ihn ohne Anwendung von Gewalt und unter Einhaltung der Gesetze dank der stoischen Vorausfahrt unseres Directors Ritschi, dem an dieser Stelle herzlich für die Vorbereitung gedankt sei! Unser Ziel ist das Hotel Best Western in Sommerau bei Chur, wo es wimmelt von Bikern mit Kette in kneifenden Hosen, die abends auch dem Gerstensaft zugewandt sind. Jetzt ab unter die Dusche, vorher gekonnt geparkt.

Dann ein Apéro bevor wir per Taxi zum Abendessen ins Restaurant Rosenhügel fahren. Eine Empfehlung von Karin vom Calanda Indi Chapter. Erfreulicherweise gesellen sich Röbi, Christine, Meni und Andi am Abend zu uns zwecks freundlichen Einzugs des Wegzolles Mit vollen Bäuchen geht es schliesslich ab in die Pfanne. Nach ausgiebigem Frühstück mit Ventilator geht es über Valbella – Lenzerheide – Tiefenkastel nach Bonaduz, wo uns die freundliche Wirtin des Hotels Alte Post begrüsst. Die Twincams glänzen in der Sonne und die Gruppe sitzt unter schattigen Kastanienbäumen. Flüssigkeit in verschiedenen Duftnoten wird in die Kehlen geschüttet. Selig wer seinen Helm im Schatten deponiert hat! Die Hosen kochen bei der Fahrt und niemand wünscht sich ein zweites Mal gekochte Eier… aber Rot ist Rot!

Calandas und Confederates kämpfen sich geschwisterlich durch in Richtung Rheinschlucht, einem gewaltigen Canyon. Da fühlst Du Dich auf deiner verstaubten Maschine wie ein Desperado… Über Illanz, Obersaxen und Disentis geht es in Richtung Oberalp, wo wir uns kurz erfrischen und ein Passfoto gemacht wird fürs Archiv. Angenehm kühl ist es hier oben. Danach geht es in zahlreichen Kehren über Andermatt zum feinen Z’mittag im Restaurant Alpenhof in Wassen, wo wir ausgiebig pausieren und Bollis Familie kennen lernen. Dann erfolgt der Abschied in der Hoffnung vor allzu starken Gewittern verschont zu werden. Die Berner machen noch den Susten, der Innerschweizer zusätzlich den Brünig und dann nach Nidwalden und der Schreibende packt noch den Klausen. Alle erreichen unfallfrei ihre Ziele und geniessen den Sommerabend im Kreis ihrer Lieben.

Danke für die Organisation und die Kameradschaft!

Autor: Padre